Ritter-Turnier

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Das Turnier

Das Turnier dauerte meist mehrere Tage. Die Ritter trugen drei Arten von Kampfspielen aus: Die Tjost, die Buhhurte und "das Turnier".
Der Ausdruck "Turnier" hatte also doppelte Bedeutung: er war Sammelbegriff für die Veranstaltung dreier verschiedener Wettkämpfe mit allem gesellschaftlichem Drumherum schlechthin, gleichzeitig aber auch Bezeichnung für einen dieser drei Wettkämpfe.

Wettkampf-Turnier

Das Wettkampf-Turnier, das die Ritter meist am ersten oder zweiten Tag der gesamten Turnier-Veranstaltung auszutragen pflegten, war die getreue Wiedergabe einer Schlacht:
Hunderte, bisweilen tausende geharnischter Reiter, in zwei Heerhaufen aufgeteilt, jagten ihre Pferde im Galopp gegeneinander und versuchten beim "Puneis" (so nannte man den Zusammenprall der Ritter-Fronten) sich gegenseitig mit Lanzen aus den Sätteln zu stoßen.
Danach kämpften sie mit Schwert und Schild weiter, oft pausenlos den ganzen Tag.
Das Kampfspiel unterschied sich vom Kampf nur durch die Verwendung stumpfer Waffen.

Buhurte

Die zweite, weniger populäre Disziplin einer Turnier-Veranstaltung hieß "Buhurte": Zwei Reiter-Rotten stürmten in langer Front aufeinander zu, bestrebt, die Kämpfer der gegnerischen Mannschaft mit Lanzenstößen aus den Sätteln zu heben. Nach den Massenstürzen formierten sich die übriggebliebenen Reiter zur neuen Attacke.
Das wiederholte sich, bis der Letzte einer Gruppe vom Pferd stürzte. Der Rest der Sattelfesten trug den Sieg davon.

Tjost

Die dritte Art des Waffenspiels hieß Tjost: Zwei Reiter galoppierten mit angelegten Lanzen gegeneinander, so lange bis einer stürzte. Der Sieger kämpfte gegen den Sieger anderer Zweikämpfe, und wer schließlich übrigblieb, hatte gewonnen. Die Tjost war recht populär, weil die Zweikämpfer nicht anonym in den kämpfenden Massen untergingen, sondern einzeln beobachtet werden konnten. Fast jeder Teilnehmer ritt zu Ehren seiner "hohen Dame". Deshhalb bedeuteten Sieg und Niederlage bei der Tjost mehr als bei den zwei anderen Diziplinen.