Sprache der Kelten
Cùm Gàidhlig Beò!
Die keltischen Sprachen ließen sich ganz grob in zwei Hauptgruppen
einteilen: Das Inselkeltischeund das Festlandkeltische. Das letztere hat schon
nicht mehr die Römer-Zeit überdauert. Hierzu gehörte zum Beispiel
die Sprache der Gallier.
Das Inselkeltischekonnte dank der geographischen Lage ohne den weitreichenden
Einfluss der Römer fortbestehen. Hier gibt es wiederum zwei Gruppen:
Das Goidelische (heutiges Gälisch) und das Britannische. Aus dem Britannischen
hat sich das heutige Walisische, das Bretonische und das Kornisch, das in
Cornwall gesprochen wurde, aber ausgestorben ist. Auch das Bretonische gehört
eigentlich zu den inselkeltischen Sprache, denn die Bewohner sind aus Britannien
im frühen Mittelalter aufs Festlandübergesiedelt.
Das Gälische, das auch heute in Irland weit verbreitet und sogar offizielle
Amtsspracheist, war ursprünglich nur in Irland zuhause. Es hat sich dann
aber auf die Insel Man und nach Schottland ausgedehnt. Deshalb gibt es heute
drei gälische Sprachen: Das irische Gälisch "Gaelige",
das schottische Gälisch "Gàdhlig" und das Manx Gälisch
"Gaelg". Erst im Mittelalter wurden drei eigene Sprachen daraus,
die sich allerdings sehr ähnlich geblieben sind.
Alle drei Sprachen teilten auch das gleiche Schicksal. Durch die allmähliche
Verdrängung durch das Englische, das die Vorherrschaft übernahm,
hatte das Gälische kaum mehr seinen Platz und wurde aus dem öffentlichen
Leben nahezu verdrängt. Die Hungersnöte in Irland und die Auswanderungswellen,
von denen natürlich insbesondere die gälischsprechende Landbevölkerung
betroffen war, haben dazu geführt, daß das Gälische im 19.
Jahrhundert fast ausgestorben war. Es ist daher erstaunlich, daß das
Gälische überhaupt überlebt hat und heute sogar den offiziellen
Status erlangt hat.
Das irische Gälisch wird heute von einigen zehntausend Menschen als Muttersprache
gesprochen und von etwa einigen Hunderttausend fließend beherrscht.
Eine Volkszählung hat ergeben, daß sogar 1,4 Millionen Iren gälischsprachig
sein sollen.