Keltische Gesellschaft
In den keltischen Gesellschaften gab es Unterteilungen, beispielsweise in
Altersgruppen und Krieger, welche wohl den Großteil der Zeit gemeinsam
verbrachten, vielleicht , bis sie eine Familie gründeten oder eine eigene
politische Karriere einschlugen.
Die Gesellschaft in der mittleren und späteren Eisenzeit bestand im allgemeinen
aus kleinen Substämmen. Dabei handelte es sich im wesentlichen um Verwandtschaftsgruppen
- Großfamilien.
Typisch war, daß die Stämme von Königen oder Anführern
regiert wurden.
Wichtige Entscheidungen wurden von allen freien Männern des Stammes getroffen.
Für die Griechen und Römer waren die Kelten exotische Leute, weil
sie blondes oder rotes Haar und ein blasses Gesicht hatten. Das war aber nicht
überall der Fall. In Wales und der Bretagne kannte man die Kelten als
dunkelhaarig und klein.
Die Frauen
Die keltische Frauen wurden von den Griechen und Römern wegen ihrer Schönheit, Fruchtbarkeit und ihres Mutes gepriesen. Als gleichberechtigt galten sie in den keltischen Gesellschaften zwar nicht, aber die adeligen Frauen besaßen beträchtliche Handlungsfreiheit und sogar Macht, im Vergleich mit ihren griechischen Geschlechtsgenosseninnen. So zum Beispiel auch 3 Herrscherinnen, die Macht an sich zogen: Medb, Boudica und Cartimandula. Als keltische Adelsfrau besaßen diese schon seit frühesten Zeiten einen hohen Status und großes Ansehen. Der wilde Stolz der keltischen Adelsfrauen und ihr persönliches Ehrgefühl, das für Beleidigung oder Verletzung Rache verlangte, war bekannt. Frauen konnten in der Politik offen eine Rolle spielen. Auch Priesterinnen gab es, aber deren Rolle und Status sind dunkel. Außer diesen 3 Herrscherinnen werden unter den verschiedenen britannischen und gallischen Häuptlingen, Monarchen und Magistraten der späteren Eisenzeit keinerlei Herrscherinnen erwähnt.
Ehestand der Frau
Nach Cäsar war es bei den Galliern gang und gäbe, daß der Ehemann und Ehefrau gleiche Geldmengen einbrachten und den Zugewinn miteinander teilten; im Todesfall erbte der überlebende Partner alles. Trotz dieser offenbaren "Gleichberechtigung der Geschlechter" meint Cäsar, die Männer hätten Macht über Leben und Tod ihrer Frauen besessen. Einige Adelige praktizierten anscheinend die "Vielweiberei". Zum Teil wurden Ehen mit Adeligen fremder Stämme aus politischen Motiven geschlossen.
Frauenkleidung
Ein übliches Kleidungsstück war das sogenannte "PEPLOS".
Es bestand aus zwei an der Seite gegürteten Stoffrechtecken, die meist
mit zwei Fibeln an den Schultern befestigt und manchmal mit Zierketten verknüpft
waren. Dieses Kleidungsstück war einfach, aber praktisch, und eignete
sich gut für stillende Mütter. Unter den dänischen Funden befindet
sich ein Wickelrock, welcher kräftige Karomuster aufweist. Die Farben
sind leider nicht mehr genau zu erkennen, doch sie weisen das charakteristische
Tweed-Tartanmuster der ursprünglichen Keltenkleidung auf (Rocklänge
ca. knöchellang).
Auch von Mänteln ist die Rede. Als Stoff dienten Wolle, Leinen und selten
importierte Seide. Schuhwerk ist bislang unbekannt geblieben
Haartracht und Kosmetik
Das Haar wurde offenbar lang getragen; manchmal mit Haarnadeln, die auf komplexe Haartrachten schließen lassen. Von Kopftüchern oder Hüten ist nichts bekannt. Über Kosmetik wissen wir fast gar nichts. Die röm. Frauen jedoch amten die bemalten Britannierinnen nach, indem sie sich eines mod. Kosmetikmittels namens „Belgicus color" bedienten - vielleicht ein importierter keltischer Lidschatten oder ein Wangenrot.
Die Männer
Das Haar
Die Kelten sahen wild und ungekämmt aus, weil sie lange zerzauste Bärte hatten. Die Edelmänner trugen Schnurbärte. Sie stärkten ihr Haar mit Kreidewasser, damit es wegstand. Vielleicht sollte ihnen diese hässliche Aussehen am Schlachtfeld hilfreich sein. Statuen von den Kelten, die im letzten Jahrhundert vor Christus im Süden lebten, zeigen uns dagegen, daß die Männer möglicherweise durch römischen Einfluss kurzes Haar hatten und glatt rasiert waren. Die Römer berichten auch, daß die Kelten ihre Körperhaare rasierten.
Kleidung
Die Schuhe und Sandalen waren aus Leder und mit Riemchen genäht. Im Winter trugen sie Mäntel. Aus der Schafwolle fertigten sie einen Mantel mit dem Namen "SAGUM". Wir wissen über die Mäntel, daß sie ein Muster hatten. An der rechten Schulter wurde der Mantel mit einer bronzenen Fibel zusammengehalten, die manchmal mit Korallen geschmückt war. Oft trugen sie Gürtel. Die Edelmänner trugen einen Gürtel mit Schwert.
Schmuck
Die Broschen und Fibeln, die die Kleider zusammenhielten, waren teilweise reichhaltig geschmückt. Das bekannteste Schmuck ist aber das Metall-Halsband. Dieses kann mehrere Bedeutungen gehabt haben, z.B.: Statussymbol für die Reichen, Zeichen von Rang, religiöse Bedeutung. Das ist aber bis heute unbekannt.